Kinesio TapingWirkung, Anwendungsweise, Geschichte


Wirkung durch Bewegung

Kinesio Taping leitet sich von dem griechischen Begriff “Kinesis“ = Bewegung und aus dem Englischen “tape“ = Band ab.

Das Kinesio Tape zeichnet sich durch seine hohe Flexibilität und Dehnbarkeit aus und entspricht ungefähr der Dehnbarkeit des menschlichen Bindegewebe. Die Wirkung des Kinesio-Tapes auf das Bindegewebe ist ähnlich einer manuellen Therapie.

Durch den Reiz des Tapes auf der Haut und mit der Bewegung des darunter liegenden Gewebes, kommt es zu folgenden Effekten:

  • Schmerzreduzierung
  • Verbesserung der Gelenkfunktion
  • Lösen von Faszienverklebungen
  • Mehrdurchblutung
  • Veränderung der Muskelspannung
  • Veränderung der Koordination der Muskulatur

Wann kann das Kinesio Taping angewendet werden?

Kinesio-Tapes haben in der begleitenden Therapie die besten Erfolge.

In meiner Praxis für ganzheitliche Orthopädie wird es im Rahmen der Schmerztherapie angewendet. In der Nachfolgenden Liste sehen Sie die häufigsten Erkrankungen und Beschwerden des Bewegungsapparates bei denen das Taping eingesetzt wird:

  • Schulter-Nacken-Beschwerden
  • Kopfschmerzen
  • Schulterbeschwerden / Schulterschmerzen
  • Sehnenerkrankungen
  • Muskelverspannungen / Muskelüberlastungen
  • Gelenkbeschwerden / Schmerzen
  • Bandüberdehnungen und Überbelastungen

Wie wirkt das Kinesio Taping?

Die Wirkung auf das Gewebe ergibt sich aus der Materialeigenschaft, der besonderen Elastizität und aus der Anlagetechnik des Therapeuten. Es handelt sich hier um ein Tape = „Klebeband“, das gedehnt auf die Haut angelegt und angeklebt wird. 

Durch das Kleben werden zum Beispiel in der Schulter die Haut und das darunter liegende Gewebe ein wenig angehoben und es kommt zu einer Druckentlastung, Mehrdurchblutung und Schmerzlinderung in dieser Schulter.

Bei Schmerzen im Alltag bedienen wir uns unbewusst der Schmerzlinderung durch Druckentlastung, in dem wir auf die schmerzende Stelle im Körper drücken oder reiben!

Je nach Anlagetechnik können das Bindegewebe, Muskeln, Sehnen, Bänder oder Gelenke in ihrer Funktion auf gezielten Stellen unterstützt oder in ihrer Fehlfunktion korrigiert werden. Der Vorteil für den Patienten ist, dass er für die Wirkung der Therapie nichts zusätzliches tun oder beachten muss, außer sich ,,normal“ zu bewegen.

Die häufigsten gestellten Fragen zum Kinesio Taping

  1. Haben die verschiedenen Farben verschiedene Wirkungen?

    Nein, egal welche Farbe, die Beschaffenheit und die Wirkung des Bandes ist immer identisch.
     
  2. Kann man mit dem Tape ins Wasser gehen?

    Ja, die Tapes sind wasserfest!
     
  3. Gibt es Gegenanzeigen (Kontraindikationen):

    Ja, es gibt folgende Verletzungen oder Erkrankungen, bei dem die Behandlung nicht durchgeführt werden darf:
    • Frische Hautverletzungen
    • Aktive Neurodermitis
    • Allergien auf Acrylatkleber
    • Gerinnungsstörungen

Das Tapen stellt keine sinnvolle Therapie bei Rissen von Bändern, Sehnen, Muskeln oder bei Knochenbrüchen dar!

Geschichte des Kinesio Tapings

Schon in den 1970er Jahren suchte der japanische Chirotherapeut Kenzo Kase nach einer Schmerztherapie, die über die Haut ohne eine manuelle Therapie oder Massagen durchgeführt werden kann.

Dafür entwickelte er ein spezielles und besonders dehnbares Klebeband (Tape). 1980 veröffentliche Kanze zunächst in Tokio seine neue Schmerzbehandlung mit den Kinesio-Tapes.

In Deutschland wurde diese Form der Schmerzbehandlung erst viel später über den Sport insbesondere den Leistungssport bekannt.

Heute gehört das Taping mit zur Standardbehandlung bei Sportverletzungen im Leistungssport. Doch die Anwendung des Kinesiotapes erweitert sich immer mehr dahingehend, auch Beschwerden des Bewegungsapparates und der Muskulatur zu behandeln.